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Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war 1968 ein mutiges Statement: „Say it loud, I’m Black and I’m Proud“ ! James Browns Funk-Hymne gegen Rassismus war wenige Monate nach dem Mord an Martin Luther King für viele eine Provokation. Musik wurde ein essentieller Bestandteil der US-Bürgerrechtsbewegung. Ein halbes Jahrhundert später entstand mit „Black Lives Matter“ eine neue globale Bewegung. Nach dem Mord an George Floyd im Jahr 2020 bekamen die Proteste gegen Gewalt an People of Colour neuen Auftrieb. Nahezu täglich hören wir von neuenStraftaten und Diskriminierungen: ob auf staatlich-juristischer Ebene, gesellschaftlich-strukturell, im Sport, beruflich – oder eben auch in Kunst und Kultur. Und immer wieder war und ist Musik der unterschiedlichsten Genres ein wesentlicher Bestandteil des Protests und eint seine Kämpfer*innen, verschafft ihnen oft auch eine musikalische Hymne und stärkt den Zusammenhalt, gab und gibt Kraft. Schwarze Künstler*innen spielen (notgedrungen) seit hunderten Jahren eine tragende Rolle im Kampf gegen Rassismus- und dies nicht nur in den USA.
Stefany Calembert, die umtriebige in Brüssel lebende Produzentin und mit einem der beteiligten Künstler ( Reggie Washington ) verheiratet, erklärt: „Natürlich kenne ich als weiße Frau, die mit einem Schwarzen verheiratet ist und drei Kinder mit ihm hat, Rassismus und seine vielfältigen Ausprägungen. Aber nicht erst seitdem. Das geht eigentlich schon seit 35 Jahren so. Zuerst während meiner Schulzeit in Belgien, später dann als Teenager, als wir unterwegs waren und dann natürlich während meiner Reisen in Guadeloupe und dem Senegal. Ich hatte eine Menger schwarzer Freund*innen und merkte bald, daß es wahr ist, wie tief verankert der Alltagsrassismus in der Gesellschaft ist- überall auf der Welt. Ich fühle mich oft beklommen, wenn ich auf gewisse ‚Überlegenheits-Gebahren‘ meiner weißen Mitbürger*innen und ihre gelegentliche Scheinheiligkeiten stoße. Und es betrübt mich, daß sich oft auch jene, die jegliche Ressentiments weit von sich weisen, mit einer offenen Diskussion schwer tun.“
Der Impuls für Calembert „Black Lives – from Generation to Generation“ ins Leben zu rufen war für sie klar: „Ich wollte den vielen schwarzen Musiker*innen, die ich teilweise seit vielen Jahren kenne, die Gelegenheit geben, auf einem Album zusammenzukommen, das nun am 25.März 2022 weltweit veröffentlicht wird. Wir möchten als Kollektiv mit einer starken Stimme sprechen: Lasst uns den Kampf gegen Rassismus nie aufgeben – lasst uns zusammkommen und durch unsere Musik und Stimmen kämpfen und all jenen Kraft und Mut geben, die unter den ungleichen Strukturen leiden und ihr Leben leben müssen. Wir möchten uns zusammenschließen in Organisationen, auf Festivals, bei Kongressen und zusammenstehen. Je mehr wir sind, umso lauter sind wir und der Wandel wird nicht aufzuhalten sein.”
Cheick Tidiane Seck – Immanuel Wilkins – David Gilmore – Marque Gilmore – Sharrif Simmons – Stephanie McKay – Andy Milne – Kokayi – Sonny Troupé – Reggie Washington – Alicia Hall Moran – DJ Grazzhoppa – Adam Falcon – Jeremy Pelt – Grégory Privat – Marcus Strickland – Christie Dashiell – E.J. Strickland – Oliver Lake – Jacques Schwarz-Bart – Gene Lake – Federico Gonzalez Peña – Tutu Puoane – Yul – Marvin Sewell – Jean-Paul Bourelly – Terence “Sub Z” Nicholson
Presse
“Die Kompositionen setzen sich ruhig und getragen, fast wie in einem Requiem, mit den jüngsten Erfahrungen von Rassimus auseinander […].”
– Maxi Broecking, Stereo/Fono Forum
“Die Musiker*innen, die auf dem Album versammet sind, repräsentieren von Blues über Fusion bis Housetrack viele Genres afroamerikanisch beeinflusster Popmusik, dazu noch Modern Jazz. […] Auch in den Instrumentals klingen Anklage, Selbstbehauptung und die Utopie von einer besseren Gesellschaft an.”
– Alan van Keeken, Melodie & Rhythmus