Itamar Borochov
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Der israelische Trompeter Itamar Borochov verknüpft in seinen Kompositionen zeitgenössischen Jazz mit den Klängen aus seiner nahöstlichen Heimat und zelebriert seine persönlichen Wurzeln mit einem einzigartigen Sound. Seine Musik ist sowohl durch die Jazztradition als auch durch eine große Liebe zu arabischen und afrikanischen Musiktraditionen geprägt.
Aufgewachsen in der Hafenstadt Jaffa hat Itamar Borochov eine bedeutende Präsenz in der internationalen Jazzszene und wurde erst kürzlich mit dem renommierten LetterOne “Rising Stars” Jazz Awards 2020 ausgezeichnet. Sein tiefes Wissen über verschiedene musikalischen Disziplinen fließt organisch in seine originellen Jazzkompositionen ein und schlägt eine Brücke zwischen dem Nahen Osten und den modalen Stilen von Miles Davis, John Coltrane, Louis Armstrong, Clark Terry, Miles Davis, Kenny Dorham und Lee Morgan. Er begann im Alter von elf Jahren Trompete zu spielen und tauchte in die Entdeckung des Jazz ein und zitiert den Einfluss von Ben Webster für seinen sicheren und doch wehmütigen, warmen und luftigen Ton. Im Jahr 2007 zog Borochov nach New York, um an der New School zu studieren und die wöchentlichen Workshops von Barry Harris zu besuchen.
Nachdem er mit Größen wie Curtis Fuller und Candido Camero sowie als Arrangeur und Ko-Produzent der Band „Yemen Blues“ gearbeitet hatte, setzte er seine Karriere mit eigenen Projekten fort. Seine Debüt-Aufnahme „Outset“ (2014) wurde sogleich in die Jahresbestenliste des „New York City Jazz Record“ aufgenommen, und die zweite CD „Boomerang“ (2016), vom „Jazz Magazine“ als „Offenbarung“ gefeiert, belegte Rang 5 auf der Liste der iTunes Jazz Charts. Neben regelmäßigen Auftritten in den angesagten New Yorker Clubs gastiert Borochov weltweit in namhaften Konzertsälen (Lincoln Center New York, Kennedy Center Washington) ebenso wie auf großen Festivals in West und Ost, so etwa dem dänischen Roskilde Festival oder dem Moskau Jazz Festival. „Hier ist ein Wanderer zwischen den Kulturen unterwegs (…) und zeigt als Ergebnis feinsinnige, rhythmisch reiche wie melodisch fokussierte Musik“ (Jazzthing).
Itamar Borochov glaubt an das Verbindende in der Musik, an das Überwinden kultureller Klüfte. Mit seinem aktuellen Album “Blue Nights” (2019) nimmt er uns mit in eine friedlichere Welt und spendet auf wunderbare Weise Trost. Die neuntrackige multikulturelle Spritztour mit bezaubernder Lyrik, exotischen Motiven, hymnischen Builds und virtuosem Ausdruck besticht mit einem unverwechselbar warmen und beseeltem Sound. Die Farbe Blau hat für den spirituellen und tiefgläubigen Musiker eine heilsame Wirkung, sie ist die Farbe des Ozeans, des Himmels – und des Blues, der für ihn in Zeiten wie diesen ein Zeichen der Hoffnung ist. “Diese synergetische Suche wird mit großer Integrität durchgeführt und demonstriert ein tiefes Wissen, das nur von jemandem möglich ist, der diese Traditionen aus erster Hand erfahren hat.” – Jazz Magazin
Im Januar 2021 nahm Borochov ein neues Werk auf, das Shanan Estreicher speziell für ihn komponiert hat – “All You Shining Stars” für improvisierte Trompete und Streichseptett, das am 13. Februar online uraufgeführt wurde. Derzeit arbeitet er an einem Auftragswerk für die Brazos Valley Symphony, Texas, für Jazzquartett und Streichorchester, das später im Jahr 2021 aufgeführt werden soll: “Musik reflektiert das Leben. In vielen meiner Melodien hört man Elemente des Mittleren Ostens. Ich nehme mir gar nicht vor, den Jazz mit diesem speziellen Farbton zu mischen, aber wenn ich mich hinsetze und Songs schreibe, dann kommt diese Musik dabei raus. Man kann immer etwas Vertrautes darin finden, egal aus welchem Kulturkreis man nun stammt“.
Presse
„Traditionen aufzubrechen und sie zu etwas Neuem zu verschmelzen, ist eine der Kernideen des Jazz – eine, die Itamar Borochov mit einer bemerkenswerten Virtuosität und einem fantastischen Gespür für Melodien und Stimmungen pflegt.“
– Jazzthetik
„Borochovs World-Jazz ist auf faszinierende Weise eleganter, auch feinsinniger und vielleicht beseelter und damit unterm Strich eine ganz eigenständige Musik, die ihre Zeit und Aufmerksamkeit wert ist.“ –
Jazzthing
„[…] ist „Blue Nights“ ein faszinierendes, facettenreiches Album voller Musik, die über tiefe Spiritualität verfügt und von Itamar Borochovs Quartett virtuos und in einer siedenden Intensität gespielt wird.“
– Sonic
„Borochovs lässige Crossover-Mentalität erinnert dabei an seine beiden Landsleute mit dem identischen Namen Avishai Cohen – an den erst kürzlich groß herausgekommenen Trompeter ebenso wie an den schon länger populären Bassisten. «Boomerang» ist ein herausragendes Album, das auf mancher Jazz-Bestenliste für 2016 auftauchen könnte.“
– bild.de / Focus
„Borochovs Album ‚Boomerang‘ ist eine weitere Spielart, wie man den Jazz Amerikas mit anderen Kulturen zu einem gelungenen Klangkosmos verschmelzen kann – zeitgemäß und nach vorne blickend, feinsinnig, melodisch, gefühlvoll.“
– NDR.de
„Hier ist ein Wanderer zwischen den Kulturen unterwegs, Strömungen aufzunehmen. Diese wandelt er in intensive Stimmungen und zeigt als Ergebnis feinsinnige, rhythmisch reiche wie melodisch fokussierte Musik.“
– Jazzthing
“Großer Jazz: Auf der Bühne steht da klassisch im Quartett ein enorm bescheidener Mann, dessen Klang auf der Viertel-Ton-Trompete auch zum Teil elektronisch verfremdet, eine schillernde Klarheit hat, sich aber selbst in seinen expressivsten Zügen („Glow“) nie gänzlich verliert”.
– Wormser Zeitung
„Liest man die Vorbilder des brillianten (…) Itamar Borochov, dann werden da einige Trompeter genannt, die in ihrer Zeitleiste von Louis Armstrong über den Saxophonisten John Coltrane bis Miles Davis reichen (…). All denen wurde Borochov in seinen Eigenkompositionen gerecht bei seinem brillianten und facettenreichen Konzert im Wormser, das im Rahmen der jüdischen Kulturtage mit Unterstützung der Jazzinitiative „BlueNite“ stattfinden konnte”
– Wormser Zeitung