Gisela João
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Fado, das musikalische Genre, das nicht nur ein Genre ist. „Fado ist ein Lebensgefühl.“, sagt Gisela João. Und sie sagt auch: „Fado, das kann man nicht einfach werden. Da wird man hineingeboren.“ Entweder man trägt es also in sich oder eben nicht. Gisela João hat dieses Gefühl zu hundert Prozent verinnerlicht. Die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Sängerin (u.a. Golden Globe für die beste portugiesische Künstlerin) ist mit ihrer absolut einzigartigen Stimme und Tonlage eine zentrale Figur und eine der wichtigsten Künstlerinnen im portugiesischen Musikpanorama.
Als 2014 ihr Debutalbum erschien, wurde es unisono mit Kritikerlob eingedeckt – «ein Meilenstein in der Geschichte des zeitgenössischen Fado» – und von den bedeutendsten Magazinen und Zeitungen zum besten portugiesischen Album des Jahres gewählt. Es erreichte Platz 1 der Charts und erhielt die “Goldene Schallplatte”. Ihr neues Album „AuRora“ wirft ein neues Licht auf die ohnehin schon lange im hellen Scheinwerferlicht stehende Künstlerin. Fünf Jahre sind seit ihrem letzten Album „Nua“ vergangen, eine lange Zeit, aber es war genau diese Zeitspanne, die João für richtig hielt um hervorzubringen, was nun auf dem 12-Lieder-starken Album zu hören ist. Zusammen mit dem US-amerikanischen Produzenten Michael League, seines Zeichens auch musikalischer Leiter der Band Snarky Puppy, und dem Co-Produzenten Nic Hard gelingt ihr ein weiterer fest entschlossener Schritt in die Fußstapfen großer Wegweiserinnen des Fado wie Amália Rodrigues oder Mariza. Es ist ihr persönlichstes und intimstes Album, auf dem sie zum ersten Mal ihre Fähigkeiten als Texterin und Songwriterin offenbart und über alles hinausgeht, was wir bisher von ihr gehört haben.
Mit Gisela João sieht und hört man eine Sängerin, die der einzigartigen Tradition des Fado ihr ganz eigenes i- Tüpfelchen aufsetzt. Eine besondere Darstellung des Schmerzes und der Hoffnung von heutigen Generationen. Modern und eigenwillig erreicht der Klang tiefsitzender Melancholie, der „saudade“, erst Gehörgang und dann Herz. Als ständige Präsenz auf nationalen und internationalen Bühnen, mit elektrisierenden und unvergesslichen Darbietungen, etablierte sich Gisela João im zeitgenössischen Fado im Einklang mit der traditionellen Matrix, ohne Abweichung oder Künstlichkeit, eintauchend in seine Genese, seine Authentizität, ohne Exzesse oder Manierismen, so dass am Ende alles echt bleibt.
Ihre Markenzeichen sind ihr verspielter Wagemut, ihre unerschrockene Art aufzutreten und die Fähigkeit, sich in einen Zustand völliger Hingabe zu versetzen. Und ihre Stimme, die so rauchig und weise klingt, dass man auch eine schon seit Ewigkeiten auf den Bühnen Portugals stehende Fadista dahinter vermuten könnte. Stattdessen ist es die Stimme einer der interessantesten Vertreterinnen des zeitgenössischen Fado.
Miguel Esteves Cardoso sagte: “Amália Rodrigues war die große Fado-Sängerin des 20. Jahrhunderts. (…) Ich weiß und fühle mit derselben Überzeugung, dass Gisela João die große Fado-Sängerin des 21. Jahrhunderts ist”. Und wer sind wir, ihm zu widersprechen?
Presse
„Mit ihren drei großartigen Musikern beweist sie, dass Fado zwar stets starke Gefühle transportiert, deshalb aber nicht unbedingt sehnsuchtsvoll und traurig daher kommen muss… Ihren Kolleginnen Mísia und Mariza kann Gisela João ohne weiteres das Wasser reichen. Eine schöne Überraschung. Danke Bardentreffen“
– Nürnberger Nachrichten, DE
„freches und ungezwungenes Auftreten“
– Badische Zeitung, DE
„Nichts bei Gisela João erinnert an eine Fadosängerin, nichts scheint sie mit einer Tradition zu verbinden. Außer der Stimme. Es ist ihre Stimme, die sie zu einer großen Sängerin macht.“
– João Bonifácio, Público, PT
„»Nua« ist ganz klar dem klassischen Fado zuzuordnen, bricht aber immer wieder die Tradition auf und mischt Modernes dazu. Einerseits sind dies Joãos Texte (normalerweise besingen Fadista Liebe und Sehnsucht), andererseits auch ihr Auftreten und ihre Kooperationen, wie z.B. mit der Rapperin Capicua auf dem Album. Irgendwie hat sich João vom klassischen Regelwerk des Fado befreit und das ist auch gut so!“
– JPC, DE
„Temperamentvoll und charmant.“
– Jazz thing, DE
„Die Lieder von Gisela Joao sprechen für sich selbst und für ein gesundes neues Selbstbewusstsein im Fado. Nahbar, glaubhaft und ohne Pathos agiert die Mittdreißigerin.“
– Märkische Allgemeine Zeitung, DE