Julia Kadel Trio
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Das Julia Kadel Trio freut sich auf die Veröffentlichung seines nunmehr vierten Albums: Im Mai 2023 erscheint Powerful Vulnerability erneut beim Label MPS. „Verletzlichkeit ist ein Schlüssel zu mehr Stärke“, sagt Julia Kadel über die Inspiration zum Album. Zusammen mit Athina Kontou und Devin Gray ergründet das neue Trio die charakteristischen Kompositionen mit einem erfrischenden, ehrlichen und inspirierenden Approach.
2019 schrieb Julia Kadel zuletzt ein Stück zeitgenössische deutsche Jazzgeschichte. Nach zwei Album-Veröffentlichungen beim berühmten amerikanischen Label Blue Note unter dem Dach von Universal spielte Kadel das letzte Trio-Werk Kaskaden im historischen MPS-Studio in Villingen ein, wo Prominenzen wie Oscar Peterson und Friedrich Gulda aufgenommen haben. Die Produktion war die erste, die dort nach dem vorläufigen Ende des MPS-Labels 1982 stattfand. Entsprechend groß war die Medien-Resonanz (Spiegel Online u.a.). Nicht lange nach dieser Veröffentlichung wurde Julia Kadel mit dem Essener Jazz Pott 2020 für innovatives musikalisches Schaffen ausgezeichnet.
Vor rund zwei Jahren entdeckte Kadel den Schlagzeuger Devin Gray als neuen Bandpartner. Er ist in New York als Bandleader und Sideman fest in der Jazz- und improvisierten Musik-Szene verankert und lebt zwischen den Musikmetropolen New York und Berlin. 2022 kam Athina Kontou dazu, die unlängst ihr eigenes Debüt als Bandleaderin, Tzivaeri, vorgestellt hat sowie in zahlreichen internationalen Projekten aktiv ist. Die neue Platte des Trios wurde im ebenfalls legendenumrankten Hansa Studio in Berlin eingespielt. Sie präsentiert hochspannende, stilistisch eigenwillige und sehr persönliche Musik. Mehr denn je bewegen sich die Stücke im Spannungsfeld von unkonventionellen Kompositionen und pointierten Improvisationen, harmonischer Raffinesse und vielgestaltigen Klangfarben. Die Konzentration auf mal leise, mal energiegeladene, stets sehr gezielt eingesetzte Ausdrucksmittel kreiert intensive Atmosphären und suggeriert bisweilen flackernde Stimmungen.
Am Flügel brilliert Kadel mit fein nuancierter bis kraftvoll ausgreifender Virtuosität und lässt gängige Jazz-Idiome hinter sich. Das Themenspektrum der Stücke reicht von Stimmungen der Isolation in Zeiten einer Pandemie über Nähe und Distanz im Allgemeinen und eine Trennung im Besonderen bis hin zur eigenen Fragilität: „Wenn ich mich verletzlich zeige, geht das mit Gefühlen der Unsicherheit, der Angst und Ungewissheit einher. Und doch liegt genau darin eine Kraft, ein gutes Potenzial wie eine Hoffnung hin zu mehr Stabilität und Verbundenheit zu sich selbst und somit auch zu anderen. Ich wünsche mir noch mehr
Räume, in denen sich Menschen verletzlich zeigen können.“ Der rote Faden des Albums ist somit die Gleichzeitigkeit von Schwäche und Stärke, die in der Powerful Vulnerability liegt.
Somit präsentiert das neue Julia Kadel Trio ein Konzept-Album mit einer weiter gefassten gesellschaftsrelevanten Perspektive als der einer reinen musikalischen Klangforschung und Ästhetik. Es formuliert einen Ansatz für einen tieferen, ehrlicheren Austausch miteinander.
Presse
„Und so ist das Trio von Kadel eben kein Klaviertrio unter vielen, sondern eine absolute Ausnahme […].”
– Jazzthing, DE (2023)
„Hier ergeben leise, freie Percussion, Klavier- und Basstupfer eine (imaginäre) Filmmusik für Bilder schmelzender Eiszapfen. In einer Zeit stromlinienförmiger Produktionen ist diese [Platte] ein klarer, erfrischender Bergbach.“
– Werner Stiefele, Jazz AUDIO, DE (2023)
„Menschliche Verletzlichkeit und die Möglichkeit ihrer Umformung in eine Störke, diesem Thema hat Kadel ihre Musik gewidmet. Damit ist ihr eine sehr individuelle, durchweg überzeugende Einspielung gelungen.“
– Christina M. Bauer, Fono Forum/Stereo, DE (2023)
„Musik wird hier zu einer vollkommenen Versinnbildlichung, zu einer Abstraktion tiefster Emotionen, die so deutlich spürbar werden und so treffend zu dieser Zeit heute passen. […] hier wird das tiefste Innere hörbar – fast wie in einer Meditation.”
– woolf, Concerto, DE (2023)
„Souverän ignoriert Julia Kadel stilistische Schubladen. ‘Powerful Vulnerability’ zeigt die Widersprüchlichkeit des Titels auch in der Musik: Da wechseln sich reichlich freie, improvisierte Passagen ab mit zarten, melodischen Sprengseln, etwa beim vielsagenden ‘Beautiful Introvert’.”
– Lothar Brandt, Mint, DE (2023)
„Eigen und sinnig. Es ist Musik, die auf Retro-Jazz ebenso verzichtet wie auf Anbiederei, auf rockige Hymnen oder bemüht gekünstelte Phrasen. (…) Diese Musik passiert einfach.“
– Jazzthetik, DE
„Lyrische Stimmungen, relativ offene Passagen und energiegeladene Expressionen wechseln sich ab, lautmalerische Abstraktionen, etwa durch direkte Griffe ins Innere des Flügels, werden live noch lustvoller und detailverliebter ausgespielt.“
– FAZ, DE
„Kadel bedient sich nach Lust und Laune aus dem Gemischtwa- renladen der Klänge, Stile und Epo- chen, vermengt authentische Emo- tionen mit stupender Technik und strukturiert ihre Songs wie Pro- grammmusik. Die Musiker agieren dabei nicht wie Solisten, sondern verschmelzen zu einem gemeinsamen Instrument. Und der Sound ist ein Gedicht!“
– Augsburger Allgemeine, DE
„(…) das Trio (offenbart) in Kadels hintergründig-offenen Kompositionen und weitläufigen, aber nie zerfasernden Improvisationen mehr Bezüge zu zeitgenössischer Musik als zum amerikanischen Jazz, etwa in der Art, wie alle in der Band originäre Klangfarben kreieren, auf dem schmalen Grat zwischen Harmonie und Atonalität balancieren, gezielt Kontrapunkte und Dissonanzen setzen.“
– FAZ, DE
„Zupackend – und zart zugleich. So spielt dieses Trio. Musik, (…) die packende Stimmungen schaffen kann. (…) Ein besonderes Trio.“
– Bayerischer Rundfunk, DE
„Jung und unbefangen, dabei überaus versiert und stilsicher.“
– Fuldaer Zeitung, DE
„Musik, die zwischen Jazz und Neuer Musik oszilliert.“
– Allgemeine Zeitung, DE