Itamar Borochov
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Itamar Borochov, einer der herausragendsten und einzigartigsten Trompeter seiner Generation, bringt seine tiefe und ständig wachsende Liebe für die Jazztradition in die sakralen Klänge seiner Herkunft ein. Aufgewachsen in der kosmopolitischen Hafenstadt Jaffa und jetzt in New York ansässig, kreiert Borochov eine neue musikalische Mischung aus der breiten Palette von Einflüssen seiner reichen globalen Landschaft.
Arba – Borochovs viertes Album als Leader – wurde 2022 mit seinem Quartett aus gefragten New Yorker Musikern und dem Grammy-prämierten Produzenten Matt Pierson aufgenommen und am 8. September 2023 bei Greenleaf Music veröffentlicht. Die neun Originalkompositionen zelebrieren den Aufbruch aus einer Zeit der Hoffnungslosigkeit und des Verlustes hin zu einer Erkenntnis des Glaubens an die strahlende Lebenskraft. Borochov spielt auf einer eigens angefertigten Monette-Vierteltontrompete, die er verwendet, um Maqams in sein Spiel einzubauen (die mikrotonalen Modi des Mittleren Ostens, die die musikalische Sprache seiner traditionellen Erziehung sind).
Borochov hörte zum ersten Mal sephardische Musik in seiner örtlichen Synagoge und nahm diese “Maqams” (Modi) des Nahen Ostens und Nordafrikas zusammen mit einer Reihe anderer musikalischer Einflüsse auf. Im Alter von elf Jahren begann er Trompete zu spielen und tauchte in die Entdeckung des Jazz ein, wobei er sich von den Jazztrompetern Louis Armstrong, Clark Terry, Miles Davis, Kenny Dorham, Lee Morgan und Booker Little bis hin zu Wynton Marsalis inspirieren ließ und den Einfluss von Ben Webster für seinen sicheren und doch wehmütigen, warmen und luftigen Ton anführte. Im Jahr 2007 zog Borochov nach New York, um an der New School zu studieren und die wöchentlichen Workshops von Barry Harris zu besuchen.
Sein tiefes Wissen über diese verschiedenen musikalischen Disziplinen kommt organisch in seinen originellen Jazzkompositionen zum Ausdruck, die eine Brücke zwischen dem Nahen Osten und den modalen Stilen von Miles Davis, John Coltrane und anderen schlagen.
“Diese synergetische Suche wird mit großer Integrität durchgeführt und zeigt ein tiefes Wissen, wie es nur von jemandem möglich ist, der diese Traditionen aus erster Hand erfahren hat.” – Jazz Magazine
Im Jahr 2021 erhielt Borochov von der Brazos Valley Symphony, Texas, den Auftrag, eine Suite für Jazzquartett und Streichorchester zu komponieren – “Emergence”, die er im Juni 2021 mit dem Orchester uraufführte. Außerdem nahm er ein neues Werk auf, das Shanan Estreicher eigens für ihn komponiert hat – “All You Shining Stars” für improvisierte Trompete und Streichseptett, das im Mai 2023 auf Composers Concordance digital veröffentlicht wurde. Borochov hat nicht nur vier Alben als Leader aufgenommen, sondern ist auch auf vier Alben von Yemen Blues zu hören, deren Gründungsmitglied, Arrangeur und Koproduzent er war.
Borochov gewann den prestigeträchtigen 2020 ‘Rising Stars’ Jazz Award European Edition, der ihm im Februar 2021 von der Sängerin Dee Dee Bridgewater überreicht wurde. Er tourte durch vier Kontinente und trat an renommierten Orten wie dem Lincoln Center, dem Kennedy Center, der SummerStage im Central Park, dem Blue Note NY, dem Ronnie Scott’s Jazz Club, dem Bimhuis, dem Flagey und bei internationalen Festivals wie dem Roskilde, Vitoria, Lviv, Montreal & Ottawa Jazz Festival, dem London Jazz Festival, den Jazzopen Stuttgart, dem Moscow Jazz Festival, dem Tel Aviv & Red Sea Jazz Festival, dem Jazz à Liège & dem Shanghai World Music Festival auf. Das Itamar Borochov Quartett wurde ausgewählt, um auf der WOMEX 2019 in Tampere, Finnland, aufzutreten.
Presse
„Traditionen aufzubrechen und sie zu etwas Neuem zu verschmelzen, ist eine der Kernideen des Jazz – eine, die Itamar Borochov mit einer bemerkenswerten Virtuosität und einem fantastischen Gespür für Melodien und Stimmungen pflegt.“
– Jazzthetik
„Borochovs World-Jazz ist auf faszinierende Weise eleganter, auch feinsinniger und vielleicht beseelter und damit unterm Strich eine ganz eigenständige Musik, die ihre Zeit und Aufmerksamkeit wert ist.“ –
Jazzthing
„[…] ist „Blue Nights“ ein faszinierendes, facettenreiches Album voller Musik, die über tiefe Spiritualität verfügt und von Itamar Borochovs Quartett virtuos und in einer siedenden Intensität gespielt wird.“
– Sonic
„Borochovs lässige Crossover-Mentalität erinnert dabei an seine beiden Landsleute mit dem identischen Namen Avishai Cohen – an den erst kürzlich groß herausgekommenen Trompeter ebenso wie an den schon länger populären Bassisten. «Boomerang» ist ein herausragendes Album, das auf mancher Jazz-Bestenliste für 2016 auftauchen könnte.“
– bild.de / Focus
„Borochovs Album ‚Boomerang‘ ist eine weitere Spielart, wie man den Jazz Amerikas mit anderen Kulturen zu einem gelungenen Klangkosmos verschmelzen kann – zeitgemäß und nach vorne blickend, feinsinnig, melodisch, gefühlvoll.“
– NDR.de
„Hier ist ein Wanderer zwischen den Kulturen unterwegs, Strömungen aufzunehmen. Diese wandelt er in intensive Stimmungen und zeigt als Ergebnis feinsinnige, rhythmisch reiche wie melodisch fokussierte Musik.“
– Jazzthing
“Großer Jazz: Auf der Bühne steht da klassisch im Quartett ein enorm bescheidener Mann, dessen Klang auf der Viertel-Ton-Trompete auch zum Teil elektronisch verfremdet, eine schillernde Klarheit hat, sich aber selbst in seinen expressivsten Zügen („Glow“) nie gänzlich verliert”.
– Wormser Zeitung
„Liest man die Vorbilder des brillianten (…) Itamar Borochov, dann werden da einige Trompeter genannt, die in ihrer Zeitleiste von Louis Armstrong über den Saxophonisten John Coltrane bis Miles Davis reichen (…). All denen wurde Borochov in seinen Eigenkompositionen gerecht bei seinem brillianten und facettenreichen Konzert im Wormser, das im Rahmen der jüdischen Kulturtage mit Unterstützung der Jazzinitiative „BlueNite“ stattfinden konnte”
– Wormser Zeitung
“Wunderbar beseelt ist das Trompetenspiel von Itamar Borochov, selbst dann noch, wenn es ein wenig forscher zur Sache geht. Aber gefühlvolle Musik ist das Ding des in New York lebenden, israelischen Musikers und Komponisten. Die Musik des Nahen Ostens und Nordafrikas klingen in seinen Jazzphrasierungen immer durch, mit seiner Viertelton-Trompete mit vier Ventilen schafft er seinen ganz speziellen Sound. Hymnische Melodien, ein untrügliches Gespür für Stimmungen, spirituelle, intensive Momente und ein Bandleader, der neben seinem fantastischen Trompetenspiel auch noch eindringlich singt – „Arba“ ist großes Hörkino.” – Greenleaf Music, NRW Jazz